Johann Christoph Friedrich von Schiller Bittschrift Dumm ist mein Kopf und schwer wie Blei, Die Tobaksdose ledig, Mein Magen leer — der Himmel sei Dem Trauerspiele gnädig. Ich kratze mit dem Federkiel Auf den gewalkten Lumpen; Wer kann Empfindung und Gefühl Aus hohlem Herzen pumpen? Feu'r soll ich gießen aufs Papier Mit angefrornem Finger? — O Phöbus, hassest du Geschmier, So wärm auch deine Sänger. Die Wäsche klatscht vor meiner Tür, Es scharrt die Küchenzofe. Und mich — mich ruft das Flügeltier Näch Konig Philipps Hofe. Ich steige mutig auf das Roß; In wenigen Sekunden Seh ich Madrid — Am Königsschloß Hab ich es angebunden. Ich eile durch die Galerie Und — siehe da! — belausche Die junge Fürstin Eboli In süßem Liebesrausche. Jetzt sinkt sie an des Prinzen Brust Mit wonnevollem Schauer, In i h r e n Augen Götterlust, Doch in den s e i n e n Trauer. Schon ruft das schöne Weib Triumph, Schon hör ich — Tod und Hölle! Was hör ich? — einen nassen Strumpf Geworfen in die Welle. Und weg ist Traum und Feerei — Prinzessin, Gott befohlen! Der Teufel soll die Dichterei Beim Hemdenwaschen holen. __________________________________________________________________________________________ К списку авторов К списку произведений